Ich bin 65 Jahre, seit 40 Jahren verheiratet und habe 2 Söhne. Über 35 Jahre führte ich einen Haushalt in einer Großfamilie, mit meinen Schwiegereltern, und die Familie war mein Lebensmittelpunkt. Als die Schwiegereltern starben und die Kinder aus dem Haus waren, wäre endlich Zeit gewesen sich auf die Partnerschaft zu konzentrieren. Stattdessen freundete sich mein Mann mit einer meiner besten Freundinnen an und sie führen nun seit 5 Jahren eine Freundschaft, die zuerst platonisch war, wo es um Reden und Unterstützung ging. Schließlich verliebte sich mein Mann jedoch in diese Frau und inzwischen wurde durch sehr intensiven Handy- und persönlichen Kontakt auch eine sexuelle Beziehung daraus. Mir war der Kontakt von Beginn an zu intensiv. Jedoch stieß ich bei meinem Mann auf taube Ohren und es entstand ein Kampf. Trotzdem versuchte er meine Wünsche in Haus und Garten zu erfüllen und möchte in einer Art platonischen Lebensgemeinschaft mit mir sein Leben verbringen und nebenbei die Liebesgemeinschaft mit seiner Freundin weiterführen. Ich möchte unsere Ehe nicht aufgeben aber für mich ist es so nicht lebbar. Über all die Zeit der Dreier-Beziehung versuchte ich auch gezwungenermaßen auf mich zu achten und selbstständiger zu werden. Doch in diesem Umfeld (wir leben in einem Haus) gelingt mir das sehr schlecht und ich fühle immer mehr meine Abhängigkeit. Ich bin innerlich erstarrt und fühle mich betrogen. Ich weiß, dass ich mir selbst und auch ihm Grenzen aufzeigen muss, bin aber nicht im Stande dazu. Wie kann ich mich distanzieren, ohne Gleichgültigkeit ihm gegenüber aufzubauen? Ich weiß nicht wie ich mit Nähe und Distanz in der Beziehung umgehen soll.